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The Valley of Adventure (deutsch: «Das Tal der Abenteuer») hat mich von allen Büchern Enid Blytons seit jeher am meisten in seinen Bann gezogen. Zum einen, weil die aufregenden Ereignisse nach einer kurzen Einleitung bereits im 3. Kapitel beginnen und sich Abenteuer und Spannung bis zum Ende durchziehen. Zum andern, weil – wie von dieser Autorin gewohnt – viel Raum für die Schilderung alltäglicher Dinge bleibt, und so vor dem inneren Auge ein sehr plastisches Bild der Ereignisse geschaffen wird. Desweitern ist es die einzige mir bekannte Erzählung von ihr, die sich in den Alpen abspielt. Für die in Südengland lebende Autorin ist diese Gegend vermutlich eher fremd gewesen, für mich, als seit jeher im Alpenvorland lebend, hingegen von Kindesbeinen an vertraut. Ein derart verlassenes Gebirgstal, wie es die vier Kinder in der Erzählung antreffen, war mir aber lange nicht bekannt, zu sehr sind die meisten Teile der Alpen erschlossen, bevölkert und landwirtschaftlich sowie touristisch genutzt. Erst die Erkundungen in den vergleichsweise wilden Tälern der Alpensüdseite liessen mich ungefähr ab dem Jahre 2000 neue, bis dahin nicht gekannte Landschaften entdecken. Dabei stiess ich immer mal wieder – unbewusst – auf Szenerien, die mir die Ereignisse im «Tal der Abenteuer» in Erinnerung ruften. So reifte die Idee, einzelne Teile dieser Erzählung mit realen Gegebenheiten zu vergleichen, was anfänglich noch ziemlich zusammenhanglos geschah. Vorliegende Dokumentation behandelt nun die ersten 7 Tage, die Lucy-Ann, Dinah, Philip, Jack und Kiki im fremden Tal verbracht haben in der richtigen Reihenfolge, und stellt die geschilderten Ereignisse in einen Bezug mit tatsächlich existierenden Landschaftselementen. Dabei geht es natürlich auch um die Rahmenbedingungen, wie die Ernährung und das Wetter. Auf diese Weise wird einem erst recht bewusst, wie realistisch die in diesem Buch beschriebenen Szenarien sind.
Als Einleitung folgt nach einer Übersicht über Enid Blyton und ihre Werke sowie der Zusammenfassung des Buches, eine allgemeine Beschreibung der betreffenden Gegend, ihrer Geschichte und die Art und Weise, wie sie im Laufe der Zeit auf Karten wiedergegeben wurde. Ein zusätzliches Kapitel befasst sich ausserdem mit den «Höhlenbewohnern», einem in diesem Buch wesentlichen Aspekt, der eine vertiefte Betrachtung rechtfertigt. Im Hauptteil finden sich dann zahlreiche Auszüge aus dem Buch, die in der originalen englischen Fassung wiedergegeben sind. Im Anhang sind die einzelnen Sequenzen auf Deutsch übersetzt, wobei bei der manuellen Übersetzung der Fokus darauf gesetzt wurde, den Wortlaut möglichst genau ins Deutsche zu übertragen. Die sich daraus ergebenden Unterschiede zu der «offiziellen» deutschsprachigen Fassung des Buches sind teilweise erheblich. Manche Passagen fehlen dort sogar völlig!