Weltempfänger Wetekom KK-9803: Beschreibung, Modifikation und Erfahrungen

Adrian Böhlen
Version 1.1 vom 21.09.2025

Einleitung

Grössenvergleich

Abb. 1: Der Wetekom KK-9803 ist nur geringfügig grösser und breiter als eine Musikcassette.
Eigene Aufnahmen vom 29.08.2025

Am Abend des Sa. 23. August 2025 überraschte mich mein Papa während einem Besuch zuhause mit einem Geschenk besonderer Art: Einem kleinen, analogen Weltempfänger des Typs Wetekom KK-9803, der beim Aufräumen im Keller aufgetaucht ist. Nun ist es ja nicht so, dass bei mir Mangel an derartigen Geräten herrschen würde, dennoch freute ich mich darüber sehr, denn dieses Gerät unterscheidet sich in wesentlichen Punkten von meinen anderen: Zum einen ist es atemberaubend klein – nicht viel grösser als eine Musikcassette – und zum andern verfügt es nicht über eine digitale, PLL-gesteuerte Abstimmung mit Frequenzanzeige, sondern muss völlig analog über einen Drehkondensator eingestellt werden, wie das bis vor rund 50 Jahren auch bei hochwertigen, stationären Empfängern üblich war.

Beschreibung und erste Eindrücke

Vor Zeiten, als es noch kein Internet und schon gar keine Smartphones gab, gehörte für viele ein portabler Weltempfänger mit ins Reisegepäck. Auf diese Weise blieb man auch in fernen Ländern über die Geschehnisse zuhause auf dem Laufenden – internationale Radiosender auf Kurzwelle wie die Deutsche Welle, Schweizer Radio International oder der BBC World Service machten es möglich. Selbst Regionalprogramme wie der Südwestfunk warben damit, dank Kurzwelle «weltweit» empfangbar zu sein , wobei dies bei der recht geringen Sendeleistung etwas viel versprochen war. So oder so war das Angebot an entsprechenden Geräten sehr gross. Mit seinen analogen Senderskalen erinnert der Wetekom KK-9803 an ältere Empfänger dieser Art, aber der Eindruck täuscht; gemäss «Radiomuseum» wurde er erst 2004 hergestellt , als die grosse Zeit der kleinen Reise-Weltempfänger eigentlich schon vorbei war. Besagte Seite nennt auch den Hersteller, der sich hinter der mir bis dato nicht bekannten Marke Wetekom verbirgt: Es handelt sich um die Westfalia Werkzeugcompany GmbH & Co KG, ein Spezialversandhaus für Werkzeug, Elektronik, Haus und Garten, Autozubehör, Landwirtschaft und Freizeit mit Sitz in Hagen (NRW).

Die Bedienung ist denkbar einfach und gelingt auch ohne Anleitung problemlos. Im Batteriefach auf der Rückseite sind zur Stromversorgung zwei Mignon-Zellen (AA) bzw. gleichartige NiMH-Akkus einzulegen, die angesichts der einfachen Elektronik ohne jegliche Digitaltechnik lange halten sollten. Auf der Oberseite befindet sich eine bis auf 47 cm ausziehbare Teleskopantenne, die für den Empfang von UKW- und KW-Sender vorgesehen ist. Mittelwelle wird, wie bei diesen Geräten üblich, über eine interne Ferritantenne empfangen. Über einen Schiebeschalter an der Seite wird das Gerät eingeschaltet und ist dabei im Modus FM aktiv, d.h. im UKW-Rundfunkbereich, was durch eine rote LED bei der Markierung FM erkennbar ist. Die Skala reicht in 4 MHz-Schritten von 88 bis 108 MHz und und beim Versuch, mit dem Rändelrad an der rechten Seite bekannte Sender einzustellen zeigt sich, dass das gar nicht so einfach ist. Bei den seit Jahrzehnten üblichen PLL-gesteuerten Empfängern wird die Frequenz schliesslich auf 0.1 MHz genau angezeigt wodurch sich jede bekannte Frequenz mühelos einstellen lässt. Das geht hier mit etwas mehr Aufwand einher, funktioniert aber mit ein wenig Übung durchaus; zahlreiche UKW-Sender sind gut zu hören. Auffallend ist, dass starke Sender viel lauter wiedergegeben werden, als schwache, was bei frequenzmodulierten Signalen eigentlich nicht üblich ist. Vermutlich ist dies eine Eigenschaft des verwendeten Empfänger-Bausteins, von dem später noch die Rede sein wird. Als Einstellhilfe dient die rote LED neben der Markierung TUNE, die aber bei Tageslicht nur schlecht zu erkennen ist und erst bei starken Signalen in voller Stärke aufleuchtet.

Um die übrigen Wellenbereiche zu empfangen, ist der Knopf AM zu betätigen, was mit einer grünen LED bei der Markierung AM quittiert wird. Hier gilt es nun, einen von insgesamt 9 Bereichen mit dem Stufenschalter einzustellen. Bei meinen ersten Versuchen klappte dies ganz und gar nicht und erzeugte lediglich laute Quietschtöne im Lautsprecher. Als Ursache erwies sich das nicht korrekte Einrasten des Stufenschalters. Gut möglich, dass sich – bedingt durch die lange Zeit im Keller – Staub zwischen den Kontakten angesammelt hat, was zu dieser Fehlfunktion führte. Einige Male den Schalter hin und her bewegen half aber bereits etwas, und so war nachmittags primär im 19 m-Band der eine oder andere Sender zu hören.

in Betrieb auf FM

Abb. 2: Der KK-9803 in Betrieb auf FM (UKW). Die rote LED bei TUNE zeigt an, dass ein starker Sender empfangen wird. Die Position des Stufenschalters (unten) ist bei FM nicht relevant.
Eigene Aufnahme vom 29.08.2025

in Betrieb auf AM

Abb. 3: Der Betrieb in AM wird durch eine grüne LED gekennzeichnet. Der Stufenschalter steht im Bereich 1 (49 m-Band). Abends sind hier einige starke Sender zu empfangen, was über die rote LED bei TUNE quittiert wird.
Eigene Aufnahme vom 29.08.2025

Die Wiedergabequalität über den winzigen Lautsprecher ist ganz akzeptabel, alternativ lässt sich auch ein Stereokopfhörer über eine 3.5 mm Buchse anschliessen. UKW wird dabei nur in Mono wiedergegeben, aber es ist beidseitig ein Signal zu hören, was nicht bei allen Geräten dieser Art zutrifft. Da der Empfänger bei ausgezogener Antenne sehr leicht umkippt, lässt er sich über eine Stütze auf der Rückseite in eine stabile Schräglage bringen.

Zerlegung und Filtermodifikation

Rückseite

Abb. 4: Ausser am Fuss der Teleskopantenne sind auf der Geräterückseite keinerlei Schrauben zu erkennen. Eine befindet sich jedoch unter der ausklappbaren Stütze, zwei weitere im Innern des Batteriefachs.
Eigene Aufnahme vom 30.08.2025

Natürlich wollte ich auch wissen, wie sich dieser Winzling im Innern präsentiert und war zunächst etwas irritiert. Ausser bei der Teleskopantenne ist auf der Rückseite keine einzige Schraube zu erkennen. Erst bei genauem Hinsehen entdeckte ich eine solche im Batteriefach, sowie eine weitere hinter der Stütze, wobei zunächst ein Teil der dort aufgeklebten Gerätebeschreibung zu entfernen war. Aber natürlich liess sich der Empfänger auch dann noch nicht auseinandernehmen als diese entfernt waren, denn stabile Schnappverschlüsse halten die beiden Gehäuse-Halbschalen zusammen. Mit einem etwas angespitzten Stück Bastelholz gelang es mir, eine Spalt zu erzeugen und vorsichtig die Rückseite von der Vorderseite zu lösen.

Ist das geschafft, ist im Bereich der Feder, wo der Minuspol der Batterie anliegen muss, eine weitere Schraube zu erkennen. Erst wenn auch diese gelöst ist (was durch die Feder hindurch ziemlich mühsam ist), liegt der Rahmen frei und die darauf befestigte Platine kann von beiden Seiten begutachtet werden. Der Mittelpunkt bildet ein Integrierter Schaltkreis mit 28 Anschlüssen, der mit CXA1691BA beschriftet ist. Es handelt sich um einen vermutlich recht verbreiteten Baustein, von dem es verschiedene Varianten gibt. Er enthält einen kompletten FM- und AM-Empfänger mit einigen Spezialfunktionen wie dem Tuning LED driver, der es ermöglicht, einen empfangenen Sender durch eine LED optisch anzuzeigen, wie bereits erwähnt. Details sind dem Datenblatt des Herstellers SONY zu entnehmen. Dort ist auch ersichtlich, dass als Versorgungsspannung bereits 2 V ausreichen, was auch mit 2 NiMH-Akkus (je 1.2 V) einen sicheren Betrieb ermöglicht.

Platine Rückseite

Abb. 5: Die Rückseite der Platine. Für das IC CXA1691BA gibt es in der Mitte eine Aussparung, da die Anschlussbeinchen direkt auf der Rückseite verlötet sind. Rechts unten sind die 4 Trimmer des Abstimmkondensators zu erkennen.
Eigene Aufnahme vom 24.08.2025

IC CXA1691BA

Abb. 6: Die Platine von oben mit dem versenkt platzierten IC CXA1691BA. Rechts ist das gelbe 455 kHz-Zwischenfrequenzfilter zu erkennen, bei dem es sich vermutlich um ein muRata SFU 455B handelt. Ganz rechts befindet sich der Ferritstab der MW-Antenne.
Eigene Aufnahme vom 24.08.2025

Für Kurzwellenzwecke ist dieser Baustein freilich nur bedingt geeignet, da er im AM-Zweig nur eine Zwischenfrequenz verarbeitet, die wie üblich bei 455 kHz liegt. Bei der heutigen Senderdichte sind jedoch die gefürchteten Effekte durch Spiegelfrequenzen längst nicht mehr so gravierend wie früher, als von solchen Geräten allgemein abgeraten wurde. Das Zwischenfrequenzfilter ist leider direkt neben einem Spulenfilter eingelötet, weshalb von der Bezeichnung nur SFU… zu erkennen ist. Vermutlich handelt es sich um ein muRata SFU 455B, das gemäss Datenblatt eine Durchlassbandbreite von 10 kHz aufweist. Für Kurzwelle ist dies etwas gar breit, um aber auf der engen Analogskala einen Sender sauber einstellen zu können, macht diese Bandbreite durchaus Sinn. Da schmalere Filter für 455 kHz (von denen ich noch einige vorrätig habe) wesentlich grösser sind, ist eine Bandbreitenmodifikation im AM-Zweig von vorneherein ausgeschlossen.

Anders sieht es im FM-Zweig aus, wo die dort übliche Zwischenfrequenz von 10.7 MHz verwendet wird. Das eingesetzte Filter mit der Bezeichnung L10.7S habe ich zuvor noch nie gesehen. Es scheint sich dabei um einen Verwandten des weit verbreiteten E10.7S (muRata SFE 10.7MS3-A) zu handeln, welches in vielen UKW-Empfängern verbaut ist. Die Durchlassbandbreite von 180 kHz entspricht nahezu 2 UKW-Kanälen und ist somit für ernsthaften Empfang zu breit. Im Gegensatz zu den 455 kHz-Filtern haben die 10.7 MHz Typen zumeist dieselbe Bauform; der Ersatz durch eine schmalbandigere Variante ist also problemlos möglich. Ich entscheide mich für eines mit der Aufschrift E10.7H (muRata SFE 10.7MHY-A), welches eine Bandbreite von 110 kHz aufweist. Noch schmalere Filter machen bei einem solchen Gerät keinen Sinn, da es dann fast unmöglich wird, einen Sender sauber einzustellen.

Originalfilter L10.7S

Abb. 7: Originales Keramikfilter für 10.7 MHz mit der Bezeichnung L10.7S.
Eigene Aufnahme vom 24.08.2025

neues Filter E10.7H

Abb. 8: Neu eingesetztes schmäleres Keramikfilter mit der Bezeichnung E10.7H
Eigene Aufnahme vom 29.08.2025

Um das Filter auszulöten, muss die kleine Platine, auf der die KW-Skalen aufgedruckt sind, gelöst werden, wozu zwei weitere Schrauben zu entfernen sind. Andernfalls kommt einem das siebenfache Flachbandkabel in die Quere. Danach lässt sich das Bauteil mit Lötsauglitze gut entfernen und nach dem Reinigen der beiden Löcher das «neue» Filter einsetzen und verlöten. Ein kurzer Funktionstest kann offen erfolgen, als Antenne genügt dazu ein kurzes Stück Draht.

Verlängerungsspule

Abb. 9: Antennenleitung mit Verlängerungsspule. Um Kurzschlüssen vorzubeugen, ist sie grosszügig mit Klebeband umwickelt.
Eigene Aufnahme vom 29.08.2025

Zum Abschluss der Modifikation baue ich in die Antennenleitung eine kleine Verlängerungsspule ein, da die Antenne im Verhältnis zur UKW-Wellenlänge doch etwas gar kurz ist (was bei einem so kleinen Gerät aber auch nicht anders möglich ist). Vor rund 20 Jahren habe ich beim (inzwischen defekten) Grundig YB-P 2000 gute Erfahrungen damit gemacht. Anschliessend baue ich das Gerät wieder zusammen, was einige Tücken mit sich bringt. Die auf der Aufnahme erkennbare Öse (rechts), muss mit dem Fuss der Teleskopantenne in die Geräterückseite eingeschraubt werden, was sehr vorsichtig zu geschehen hat, damit der feine Draht an der Lötstelle nicht reisst. Beim Zusammenbau lautet die Erkenntnis wie folgt: Zunächst die Schnappverschlüsse auf der Oberseite einrasten lassen, danach jene auf der Unterseite, wobei darauf geachtet werden muss, dass das zum Entfernen der Batterien dienende Band nicht zwischen den Gehäusehalbschalen eingeklemmt wird.

Empfangspraxis

UKW

Auf UKW ist die Trennschärfe mit dem schmalen Filter nun hoch genug, um Sender im Abstand von 200 kHz recht gut zu trennen. Um dies zu testen, eignet sich folgende Konstellation hier in Worb bestens:

MHz Programm Standort Land Region kW
89.20 SWR 1 Blauen D BW 8.400
89.40 Radio Fribourg Sorens/Gibloux CH FR 1.800
89.60 France Musique Gex/Montrond F BFC 25.000
89.80 SWR 1 Feldberg D BW 5.000

Betrieb mit MW-Rahmen

Abb. 10: Manuell ergänzte UKW-Skala in 1 MHz-Schritten.
Eigene Aufnahme vom 06.09.2025

Da sich das UKW-Band über 20 MHz hinweg erstreckt, die Skala aber nur gerade 25 mm misst, ist es offensichtlich, dass die exakte Abstimmung derart dicht benachbarter Sender (Abstand auf der Skala: 0.25 mm!) sehr viel Fingerspitzengefühl erfordert. Hilfreich dabei ist, dass der TUNING-Regler ziemlich schwergängig ist. Um bekannte Sender besser finden und die Frequenz unbekannter etwas einfacher ermitteln zu können, lohnt es sich, eine eigene Senderskala zu ergänzen. Dazu wird ein kleiner PLL-gesteuerter UKW-Sender benötigt, umgangssprachlich als «Mini-Zünder» bezeichnet. In meinem Fall ist dies ein Belkin Tunecast II FM Transmitter. Diesen lässt man auf jeweils geraden Frequenzen im Abstand von 1 MHz ein Signal ausstrahlen, welches mit dem KK-9803 empfangen wird. An den entsprechenden Positionen werden dann mit einem wasserfesten Feinschreiber Markierungen angebracht, wie im Bild oben zu erkennen.

Erwähnenswert ist die recht hohe Empfindlichkeit in diesem Frequenzbereich, die auch mit der kurzen Teleskopantenne einen brauchbaren Empfang der Sender aus dem Schwarzwald hier in Worb ermöglicht.

Kurzwelle

Geduld bei der Abstimmung ist auch in den AM-Bereichen erforderlich, wo sich jede Skala über ungefähr 1 MHz hinweg erstreckt. Der Kanalabstand beträgt auf Mittelwelle 9 kHz, auf Kurzwelle sogar nur 5 kHz, allerdings ist das Zwischenfrequenzfilter viel zu breit, um solch geringe Abstände überhaupt trennen zu können. In der Praxis erstrecken sich starke Sender gleich über zahlreiche Kanäle hinweg, was auf der einen Seite natürlich das Einstellen erleichtert, es auf der anderen Seite aber unmöglich macht, benachbarte schwächere Sender zu hören. Dies sei mit folgendem Beispiel aus dem 19 m-Band vom 31.08.2025 um 12:15 UTC illustriert:

kHz Programm Standort Land kW
15320 Radio România Internațional Galbeni/Bacău RO 300
15335 China Radio International Shijiazhuang CHN 500
15350 Voice of Turkey Emirler (Ankara) TR 500

Von den drei hier aufgeführten Sendern lassen sich bei diesem Versuch nur Radio România Internațional und die Voice of Turkey direkt nebeneinander hören, während China Radio International mit ebenfalls recht gutem Signalpegel (überprüft mit dem Panasonic RF-B45) völlig unterdrückt wird. Bezüglich Trennschärfe kann also festgehalten werden, dass selbst 15 kHz Abstand nicht getrennt werden können und es schon etwa 30 kHz sein sollten.

Bezüglich der Kurzwellenskalen ist auffällig, dass sie deutlich breiter sind als eigentlich notwendig, und somit auch Stationen ausserhalb der Rundfunkbänder noch empfangen werden können. Da diese allerdings meist in SSB moduliert sind, lassen sie sich mit diesem reinen AM-Empfänger nicht brauchbar decodieren. Als Beispiel hierfür sei der RAF Flugwetterdienst (RAF VOLMET) auf 11253 kHz genannt , der tagsüber mit recht starkem Signal zu empfangen ist. Leider bleibt aber die quakende Stimme dabei fast unverständlich.

In den Bereichen ausserhalb der Rundfunkbänder lassen sich auch Spiegelfrequenzen gut aufspüren, jenes unerwünschte Nebenprodukt das jeder Einfach-Superhet-Empfänger produziert. Diese treten im Abstand der doppelten Zwischenfrequenz (d.h. 2 × 455 = 910 kHz) unterhalb der tatsächlichen Frequenz auf. Nachmittags waren bei den Versuchen im Spätsommer 2025 beispielsweise oben aufgeführte Sender auch auf diesen Frequenzen zu hören:

  • 14410 kHz: Radio România Internațional (15320 - 910 kHz)
  • 14440 kHz: Voice of Turkey (15350 - 910 kHz)

Spiegelfrequenzen werden nur dann zu einem Problem, wenn starke Funkdienste in kritischem Abstand zu Rundfunksender deren Empfang beeinträchtigen. Bis jetzt konnte ich aber keinen solchen Fall beobachten.

Mittelwelle

Betrieb mit MW-Rahmen

Abb. 11: Eine sehr einfache Rahmenantenne aus starkem Karton, etwas Lackdraht und einem Drehkondensator sorgt auf Mittelwelle für bedeutend besseren Empfang.
Eigene Aufnahme vom 29.08.2025

Der Aufdruck hi-sensitivity 10 band receiver ist sicher etwas hoch gegriffen, auf Kurzwelle ist die Empfindlichkeit aber durchaus akzeptabel. Mit dem als Vergleichsgerät eingesetzten Panasonic RF-B45 waren tagsüber nicht wesentlich mehr Sender hörbar. Anders sieht es auf Mittelwelle aus, wo sich der Empfänger als ziemlich taub erweist. Dies lässt sich aber mit einer selbst gebauten, kleinen Rahmenantenne gut korrigieren. Dazu wird der Empfänger einfach mitten in den Rahmen gestellt, da dessen magnetisches Feld ohne Kabelverbindung auf die eingebaute Ferritantenne einwirkt. Mit dem Drehkondensator ist dann der Punkt höchster Empfindlichkeit zu finden, was genausoviel Fingerspitzengefühl erfordert, wie die Einstellung am Empfänger selber.

Fazit

Dank seiner geringen Grösse passt der KK-9803 problemlos in jedes Reisegepäck und verrichtet mit zwei Batterien/Akkus lange seinen Dienst. Gerade im Urlaub lohnt es sich, damit ein wenig in die weite Welt hinauszuhören, statt immer nur am Smartphone zu hängen, denn noch immer gibt es auf Kurzwelle einiges zu entdecken. Im UKW-Bereich ist die beschriebene Filter-Modifikation sehr zu empfehlen. Dann sind auch dort nebst den ortsüblichen Sendern zahlreiche schwächere und entferntere Stationen aufzunehmen.

Grundlagen und Literatur

1
Plachetka, Claus / Siebel, Wolf: Rundfunk auf UKW. Siebel Verlag, Meckenheim 1995, S. 56
4
https://www.alldatasheet.com/datasheet-pdf/download/46653/SONY/CXA1691BM.html (CXA1691BM Datasheet (PDF) Download - Sony Corporation)
5
Schiffhauer, Nils: Weltempfänger Testbuch Nr. 8. Siebel Verlag, Meckenheim 1994, S. 12
6
http://datasheet.iiic.cc/datasheets-1/murata_manufacturing/SFU455B.pdf (muRata SFU450/455kHz Ceramic Filters for AM Applications)
8
https://www.short-wave.info/index.php (Short-Wave Radio Frequencies)
9
Swinburne, Ron: The Pocket U.K. Airband Frequency Guide. The Aviation Hobby Centre, Birmingham 1999, S. 51