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Anhang A  Die Tierwelt

Charakteristisch für die Abenteuer-Serie sind die vielen Tiere, die in jeder Episode Teil der Handlung sind, oft sogar ein zentraler Teil. Während in anderen Serien von Enid Blyton bestenfalls ein Hund vorkommt (z.B. bei den Famous Five – Fünf Freunde oder The Mistery Series – Geheimnis um…) werden die vier Kinder hier stets von der zahmen Kakadudame Kiki begleitet, die Jack gehört. Dieser ist ausserdem ein profunder Kenner der Vogelwelt und entsprechend begeistert, wenn sie sich in einem Gebiet mit reicher ornithologischer Fauna aufhalten. Philip kann sich hingegen für jegliche Tiere begeistern und verfügt über eine aussergewöhnliche Gabe, sie fast magisch anzuziehen, was zur Folge hat, dass er mehr oder weniger ständig irgend eine Kreatur mit sich herumträgt. Dies sehr zum Missfallen seiner Schwester Dinah, die sich namentlich vor Insekten, Krabbel- und Kriechtieren fürchtet, was daher regelmässig zu Auseinandersetzungen führt. Dies ist auch im Tal der Abenteuer nicht anders, wie folgende Sequenz ziemlich zu Beginn zeigt.

“If you haven’t got a mouse down your neck you’ve got a toad in your pocket or a baby hedgehog crawling about you, or a few beetles. I think you’re an awful boy.” 98

Ursache ist eine kleine Eidechse, die Philip zugelaufen ist und sich entschlossen hat, bei ihm zu bleiben; sie wurde in den Kapiteln 6.5 und 6.6 bereits erwähnt. Er gibt ihr den Namen Lizzie und sie scheint sich bei den vier Kindern derart wohl zu fühlen, dass sie bis zum Schluss bei ihnen bleibt. Auch Dinah gewöhnt sich rasch an sie:

“Well, she’s better than those awful rats and mice and spiders and beetles and hedgehogs he’s had running about him,” said Dinah with a shudder. “I really quite like Lizzie, compared with them.” 99

Um welche Eidechsenart es sich handeln könnte, wird in Bill’s Diary 1946 ersichtlich, wo folgendes zu lesen ist:

The creature is bright green with a long tail and a few enormous toes on its back feet and Jack, an avid reader of nature books, has apparently identified it by the scientific name of Lacerta Something or Other. 100

Betrachten wir, ausgehend von diesen Passagen, die Tierwelt im Valle di Nibbio, so passt das ganz gut zusammen. Zahlreich sind dort die Reptilien, die in den oft unzugänglichen Winkeln gute Lebensbedingungen vorfinden. Neben der sehr häufigen Mauereidechsen ist auch die grün gefärbte Smaragdeidechse heimisch, deren Gattungsname Lacerta heisst, wie eben erwähnt. Desweitern treffen wir gelegentlich auf Blindschleichen und verschiedene Schlangenarten, wobei die Literatur Ringelnatter, Schlingnatter, Gelbgrüne Zornnatter sowie Äskulapnatter nennt. Bekannter und auch gefürchteter ist die giftige Aspisviper, die als häufig gilt. 101

Da die flinken Tiere aber oft schwierig zu fotografieren sind, sind bei den folgenden Aufnahmen auch solche aus der Umgebung des Tales enthalten, die im Laufe der Jahre bei günstigen Bedingungen entstanden sind.

Smaragdeidechse

Abb. 52: Etwa so kann man sich Lizzie vorstellen: Eine Westliche Smaragdeidechse (Lacerta bilineata) gut geschützt in einem Gebüsch in den Bergen oberhalb von Domodossola.
Eigene Aufnahme vom 03.05.2003

Schlange

Abb. 53: Am späteren Nachmittag gerät mir im bereits recht dunklen Wald in der Nähe der Cappella Rapezzo im unteren Val Grande diese Schlange vor die Linse. Die Art ist mir leider nicht bekannt.
Eigene Aufnahme vom 25.05.2006

Erdkröte

Abb. 54: Obwohl dieser Teil der Alpen insgesamt sehr steinig, oft trocken und die Bäche häufig unzugänglich sind, kommen dennoch Amphibien vor, wie diese gut getarnte Erdkröte (Bufo bufo), die mir im unteren Val Grande begegnet ist.
Eigene Aufnahme vom 22.08.2003

Libelle

Abb. 55: Wer Freude an Insekten hat, kommt ebenfalls auf seine Rechnung. Diese Blauflügel-Prachtlibelle (Calopteryx virgo) lässt sich in den Hängen oberhalb von Cuzzago beobachten.
Eigene Aufnahme vom 10.07.2009

Weissfleck-Widderchen

Abb. 56: Recht häufig zu beobachten, wie hier auf dem unteren Gipfel des Sasso Grande (Pt. 818), ist das Weissfleck-Widderchen (Amata phegea), das zu den Schmetterlingen gehört.
Eigene Aufnahme vom 10.07.2004

Spinnennetz

Abb. 57: In einer schattigen Felsspalte im Valle di Nibbio hat eine Spinne ihr Netz aufgespannt und wartet auf Beute.
Eigene Aufnahme vom 13.07.2017

Geimeine-Feuerwanze

Abb. 58: Die Gemeine Feuerwanze (Pyrrhocoris apterus) ist oft schon früh im Jahr zu beobachten und dann dank der auffälligen Farbe auf dem noch kahlen Waldboden gut zu erkennen wie hier in den Hängen des Valle d’Ossola.
Eigene Aufnahme vom 20.02.2010

Steinadler

Abb. 59: Vom unteren Gipfel des Sasso Grande (Pt. 818) beobachte ich einen Steinadler (Aquila Chrysaetos), der über dem Valle di Nibbio kreist. Die unzugänglichen Berge bieten diesen Tieren gute Nistmöglichkeiten.
Eigene Aufnahme vom 23.12.2015

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